Die Schweizer Armee und die Radfahrer   Geschichte der Radfahrertruppen   Militärradfahrer im Internet   und heute ...?   die Fahrräder   die Radfahrerkompanie I/9  
 
 
   
         
   

Entstehung

Das 1845 erfundene und in den nachfolgenden Jahren stark weiterentwickelte Fahrrad wurde ca. ab 1870 auch vom Militär entdeckt. So führten ab 1885 zahlreiche Armeen Europas das Fahrrad bei ihren Truppen ein. In den frühen neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden auch das U.S. Army's 25th Infantry Bicycle Corps und Teile des Japanischen Heeres mit Militärfahrrädern ausgerüstet.
1891 nahm sich auch der Schweizer Bundesrat der Schaffung einer Radfahrerabteilung in der Armee an. Die Anfangs sehr kleinen Detachemente bestehend aus max. 15 Mann hatten allesamt ihre eigenen Fahrräder für die Dienstleistung zur Verfügung zu stellen. Eine Praxis die den damaligen Zeit durchaus entsprach, rückten doch auch die Kavalleristen jeweils mit ihren Pferden zum Dienst ein. Die Armeeführung erhoffte sich von dieser Regelung, eine höhere Sorgfalt gegenüber den eigenen "Fahrmaschinen" als sie den vom Staat gestellten entgegengebracht worden wäre.

Der Erste Weltkrieg

Bei der Generalmobilmachung im August 1914 rückten bereits insgesamt 14 Radfahrerkompanien an ihren Truppensammelplätzen ein. Während der Dauer des Krieges änderte sich der Aufgabenbereich der Radfahrer, durch den vermehrten Einsatz des Feldtelefons, zunehmend von reinen Meldfahrten zum Einüben von eigentlichen Kampfeinsätzen.

Im Zweiten Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg war auch für die Radfahrer gezeichnet von eintönigen Manöverbetrieb, der steten Ungewissheit und der Sorge um die Angehörigen zu Hause. Unterbrochen wurden die oft langen Wartezeiten nur durch zahlreiche Verschiebungen vor allem in der zweiten Kriegshälfte.

Mit der Dauer des Krieges machte den Radfahrerverbänden speziell die Gummiknappheit zu schaffen. Die immer restriktiver gehandhabte Abgabe von Pneus führte zu hohen Ausfällen während den Verschiebungen und gipfelte schliesslich in der Order, kürzere Distanzen zu Fuss zurückzulegen.

Nachkriegszeit

Die Armeereform 1961 brachte für die Radfahrer die Unterstellung unter die Mechanisierten Divisionen. Durch die Auflösung der letzten Kavallerieeinheiten 1972, kam den insgesamt 9 Radfahrer-Battallionen noch grössere Beachtung zu. Anfangs der Neunziger Jahre wurde im Zuge der Umrüstung auf die Kampfbekleidung 90 auch die Evaluation eines neuen, zeitgemässen Fahrrades zum Thema. Das neue Militärfahrrad 93, welches tatsächlich aber erst ab ca. 1995 an die Truppe abgegeben wurde, sorgten insbesondere für eine generell empfundene Erhöhung des Marschtempos bei Verschiebungen. Die 7-Gang Schaltung, die Rahmengeometrie sowie der gerade Lenker brachten eine Annäherung an die zivil oft benutzten Mountain Bikes.

 
Literaturnachweis:
Schweizerische Militärradfahrer
Robert Gubler
Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1993
Buch "Schweizerische Militärradfahrer"


English (translated)  
         
 
 
 
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